Mit der erfolgreichen Bewältigung der Umnutzung ehemals militärischer Liegenschaften hat sich die Stadtentwicklungsgesellschaft Marburg mbH (SEG) großes Ansehen erworben. Regelmäßig informieren sich Delegationen aus anderen deutschen Städten und Regionen über Organisation, Ablauf und Ereignisse des städtebaulichen und funktionalen Umbaus der Kasernengelände in Marburg.
Durch die konsequente Umnutzung der Flächen und Gebäude der ehemaligen kleinen und großen Jägerkaserne, welche malerisch zwischen Schloß, Altstadt und Lahn liegen, konnten Räume für das heutige Technologie-und Tagungszentrum (TTZ) (vormals Software-Center) und viele andere Dienstleistungsunternehmen sowie vielfältige, attraktive Wohnanlagen geschaffen werden.
Auf dem Gelände der ehemaligen Tannenbergkaserne, dem heutigen Quartier Stadtwald, hat die SEG im Rahmen ihrer Planungen beste Bedingungen für die Entstehung eines lebendigen Stadtteils geschaffen. Die vorhandene Bausubstanz wurde unter Kosten-, Nutzungs- und Denkmalschutzaspekten sorgfältig in das Bebauungskonzept integriert.
Darüber hinaus wurden Bauflächen für Reihenhäuser, Doppelhäuser, Stadthäuser, Eigentumswohnungen und nicht störende, umweltverträglich und zukunftsorientiert arbeitende Gewerbebetriebe geschaffen. Mittelpunkt des neuen Quartiers ist der Platz der Weißen Rose.
Ein Wirtschaftsgebäude der ehemaligen Tannenbergkaserne wurde unter der Regie der SEG Marburg mbH saniert, so dass darin 1997 das Gründerzentrum Marburg eröffnet werden konnte. Es handelt sich um eine Wirtschaftsförderungsmaßnahme der SEG Marburg mbH gemeinsam mit dem Land Hessen mit der Zielsetzung, Firmenneugründungen in Marburg zu fördern.
Das Gründerzentrum wurde bis Ende 2002 von der SEG geleitet. Danach ging die Bewirtschaftung und Verwaltung der Immobilie auf die Stadtwerke Immobilien GmbH über, welche auch die Betreuung des naturwissenschaftlichen Technologiezentrums und des Technologie- und Tagungszentrums (TTZ) übernommen hat. Die genannten Zentren befinden sich ebenfalls auf ehemaligen Konversionsflächen.
Der Bereich Hasenkopf, welcher sich nördlich an den Bereich der ehemaligen Tannenbergkaserne anschließt, sollte als letzter Baustein das neue Quartier Stadtwald städtebaulich und funktional ergänzen und zusätzlichen Wohnraum für ca. 800 Einwohner bieten. Daher wurde vom Magistrat der Stadt Marburg in Zusammenarbeit mit der SEG bereits 1998 ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb ausgelobt.
Der Entwurf des Büros Pesch & Partner, Herdecke, wurde mit dem 1. Preis ausgezeichnet.
Aufgrund der damaligen Entwicklung auf dem Immobilienmarkt musste das Projekt vorerst zurückgestellt werden.
Rund 20 Jahre später wird die Entwicklung eines Baugebietes Hasenkopf, angepasst auf die heutige Situation, erneut aufgegriffen.